Wenn die PKV teurer wird — was Kundinnen und Kunden jetzt wissen sollten und tun können
- Ann-Christin Pahl

- 12. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Die private Krankenversicherung, kurz PKV, hat gerade echt zu kämpfen. Viele Anbieter passen ihre Beiträge an, und das merkt man auch. Die Gründe dafür sind unter anderem die medizinische Inflation, teurere Verfahren und steigende Leistungsansprüche. Ich erkläre in diesem Artikel, warum Beiträge steigen, welche Hebel Versicherten zur Verfügung stehen und wie ein strukturiertes Vorgehen aussehen kann.
Warum steigen die Beiträge in der PKV?
Kurz gesagt: höhere Behandlungskosten, gestiegene Arzneimittelkosten, Personalkosten und schrumpfende Rücklagen mancher Versicherer treiben die Beiträge in die Höhe. Außerdem spielen auch demografische Effekte und Tarifstrukturen eine Rolle, weil die Beiträge für die (PKV) altersabhängig kalkuliert werden. Das erklärt viele Anpassungen der letzten Jahre - machen sie aber nicht erträglicher.
Übrigens: Auch im Rahmen der Krankenzusatzversicherungen steigen die Kosten, die Höchstbeiträge für die gesetzliche Krankenversicherung sind ebenfalls deutlich gestiegen.
Du bist von einer Beitragsanpassung betroffen?
Diese Möglichkeiten hast du:
Tarifwechsel (§204VVG): Viele Versicherer bieten die Möglichkeit, in günstigere Tarife zu wechseln, ohne dass eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist. Dies kann oft eine effektive Methode sein, um eine Entlastung zu erreichen. Allerdings sollte man hier nicht nur auf den Beitrag achten, sondern auch die Leistungen mit dem bestehenden Tarif vergleichen. Ebenso spielt die Beitragshistorie der angebotenen Wechseltarife eine Rolle.
Einschluss eines höheren Selbstbehaltes, um den Beitrag zu senken. Achtung: Du musst hier natürlich dann auch mehr aus der eigenen Tasche zahlen und eine spätere erneute Herabsenkung der Selbstbeteiligung könnte mit einer erneuten Gesundheitsprüfung verbunden sein.
Teilbereiche deines Tarifes vom Leistungsumfang herabsetzen: Du könntest bspw. im Rahmen der stationären Leistungen von einem 1-Bettzimmer auf das Mehrbettzimmer wechseln. Das spart Beitrag, aber natürlich sind auch die Leistungen weg. Eine spätere Heraufsetzung des Schutzes kann dann mit einer erneuten Gesundheitsprüfung einhergehen.
Versicherer-Wechsel: Ein Wechsel des Anbieters oder der Abschluss eines deutlich günstigeren Tarifs kann in der Tat kurzfristig zu Einsparungen führen. Allerdings sind auch Nachteile zu berücksichtigen. Es kann unter Umständen zu einem Verlust von Alterungsrückstellungen kommen. Zudem ist ein Neuabschluss mit einer erneuten Risiko- und Gesundheitsprüfung verbunden und es besteht keine Garantie, dass neue Beiträge langfristig stabiler sind. Ein sorgfältiger Vergleich ist empfehlenswert.
Beitragsentlastungstarif (Anspar- oder Entlastungstarif): Das ist nicht unbedingt ein Punkt, der jetzt akut zu einer Beitragsentlastung führt. Dieser Zusatzbaustein ist dazu gedacht, deinen Beitrag im Alter zu senken.
Die oben genannten Punkte müssen nicht für alle Versicherten zutreffen. Ob das der richtige Weg für dich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sorgfältig geprüft werden sollten.
Was du jetzt sofort tun kannst, wenn der neue Beitragsbescheid da ist
Prüfe das Schreiben zur Beitragsanpassung: Datum, Prozentsatz, Begründung
Tarifcheck beim eigenen Versicherer: Frage nach internen Wechselmöglichkeiten (§204 VVG)
Vergleichs-Angebot anfordern: mindestens 2–3 Alternativen inkl. Sichtung des Beitragsverlaufs der letzten Jahre
Selbstbehalte & Zusatzbausteine prüfen: Sofortpotenzial für Einsparungen ermitteln.
Rechtliche Prüfung: Wenn die Begründung der Beitragsanpassung unklar ist, Verbraucherschutzzentrale oder spezialisierte Anwälte einbeziehen.
Du hast keinen professionellen Ansprechpartner an deiner Seite? Gern unterstütze ich dich. Buch dir gern einen Beratungstermin:




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